Dr. Philipp Murmann, Mitglied des Deutschen Bundestages für den Wahlkreis Plön, verschaffte sich persönlich einen Eindruck von der Arbeit von Integrationsbetrieben bei einem Besuch der Werkstatt für Arbeit, Landschaft und Kultur – WALK gGmbH und der Ostholsteiner Dienstleistungsgesellschaft, OHDG.
Claus-Peter Nebendahl, Geschäftsführer der WALK gGmbH berichtete am Betriebsstandort in Dannau – Kreis Plön aus dem aktuellen Geschehen des in 2014 gegründeten Integrationsbetriebes.
Derzeit sind zwölf Mitarbeiter bei WALK tätig, von denen vier Kollegen Menschen mit Beeinträchtigung sind. Die Kerntätigkeit sind Dienstleistungen im Bereich Landschaftspflege.
Hauptauftraggeber sind öffentliche Einrichtungen, Ämter und Stiftungen. Daneben ist die WALK gGmbH aber auch im Bereich Garten- und Landschaftsbau tätig und betreibt eine Naturholzwerkstatt. Ziel ist es, diese Bereiche weiter aufzubauen und mehr Privatkunden zu gewinnen.
Claus-Peter Nebendahl erklärte, dass die Umstände, unter denen Integrationsbetriebe arbeiten, zu wenig bekannt seien. Integrationsbetriebe sind am Allgemeinen Arbeitsmarkt wirtschaftlich tätig. Trotzdem werde der WALK gGmbH in Unkenntnis immer wieder vorgehalten, Fördermittel zu kassieren und sich damit einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. In Wirklichkeit handele es sich um einen Nachteilsausgleich, den jeder Betrieb beantragen könne, der schwerbehinderte Menschen sozialversicherungspflichtig einstelle.
Anschließend gab es einen kleinen Empfang im Lichtblick Filmtheater in Oldenburg/Holstein, das als eines von fünf verschiedenen Tätigkeitsfeldern der OHDG (Ostholsteiner Dienstleistungsgesellschaft gGmbH) ebenfalls Menschen mit Beeinträchtigung beschäftigt.
Wolfgang Langfeldt, Geschäftsführer der OHDG, berichtete, dass die Belegschaft mittlerweile auf 77 Mitarbeiter/-innen angestiegen ist – davon haben 33 Mitarbeiter/-innen eine anerkannte Beeinträchtigung. Gearbeitet wird in den Bereichen Garten- und Landschaftsbau, Gebäudereinigung, Hausmeisterdienst sowie im Stadtcafé Oldenburg und eben im Lichtblick Filmtheater.
Claus-Peter Nebendahl bekräftigte die Forderung der bag-if (Bundesarbeitsgemeinschaft Integrationsfirmen e.V.), Integrationsfirmen bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen bevorzugt zu berücksichtigen.
Dr. Philipp Murmann, der aufmerksam zuhörte und interessiert nachfragte, zeigte sich beeindruckt von der Aufgabenvielfalt und Leistungsfähigkeit der beiden Integrationsbetriebe. Er nahm von seinem Besuch in Dannau und Oldenburg die Erkenntnis mit, dass das Konzept für die Eingliederung von Menschen mit Beeinträchtigung in den Ersten Arbeitsmarkt in Integrationsbetrieben sehr gut funktioniert, aber nur so lange, wie die Politik auch die entsprechenden Rahmenbedingungen schafft und erhält.
Alle Fotos: Elmar Fasshauer im Auftrag von Die Ostholsteiner
